Dienstag, 28. Juni 2011

Trümmerfrau oder Metal Girl

Da liege ich nun in meinem vollautomatischen Bett. Mit einem skischuhartigen Teil um meinen rechten Fuß. Ich dachte, was anderes wäre doch mal nett. Also hab ich mir in der Nacht auf Samstag mal eben den Knöchel zertrümmert und das Wadenbein gebrochen. Einiges an Metall wurde in mir verarbeitet, während ich bei vollem Bewußtsein jede Nutzung des Bohrers, Schraubers und der Säge mitbekam.

Ich könnt kotzen, ganz ehrlich. 10 lange Wochen darf ich den Fuß nicht belasten. Null belasten. Wie im Himmel soll das funktionieren? Vor allem, wenn ich daheim bin? Ich schwanke jeden Tag zwischen Galgenhumor und Tränen, weil ich nicht mehr weiter weiß.
Wie ein so kleiner Fehltritt das Leben mal komplett umstellen kann, ist schon erstaunlich. Nein, Schmerzen hab ich keine, und der Arzt sprach heute Morgen mit mir, er ist sehr zufrieden mit meiner Arbeit. Naja, was soll er auch sagen - ich hab da scheiß gebaut? Ich hab ja die Röntgenbilder gesehen und ja, ich find auch es sieht gut aus. Cool. Ich steh ja auf Metall.

Ich lieg hier im Zweierzimmer, wir lachen und weinen gemeinsam, der eine muß den anderen immer mal aus dem moralischen Tief holen. Davon gibts hier jeden Tag. Eine Art Krankenhauskoller (sorry Jörg) ist das wohl.

Mal schauen, was man so erlebt - es gibt durchaus auch Dinge zum lachen, vor allem wenn meine Zimmernachbarin das Essen tauschen - da wir beide nicht laufen können müssen wir werfen. Natürlich geht das nur mit Kleinpackungen und so, aber es geht.

Aber meist überwiegt doch die Angst. Was wird werden? Wie geht das weiter? Gehen vor allem - wann kann und darf ich das wieder? Ich hab noch einiges vor mir.....

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