Dienstag, 23. Februar 2010

Lesen.Hören

Gestern Abend war ich im Rahmen des Literaturfestes Mannheim bei einer Lesung. Thomas Glavinic las aus seinem Buch „Das Leben der Wünsche“, Franziska von Lovenberg moderierte. Zugegebenermaßen war das meine allererste Lesung, somit war ich doch neugierig, was mich erwartete. Auch das Buch hatte ich zuvor nicht gelesen.

Mit einem Glas Rotwein bewaffnet harrten wir nun der Dinge, die da auf uns zukommen sollten. Oder vielleicht besser der Worte. Nach einer kurzen Anmoderation begann Thomas Glavinic mit dem Vorlesen. Er hatte sich schon vorab entschuldigt, er sei kein professioneller Vorleser. Als Vielhörer von Hörspielen und Hörbüchern merkte ich das zwar auch ziemlich schnell, aber es tat dem Eindruck keinen Abbruch. Schon allein der schöne österreichische Akzent entschädigte für Vieles.

Das Buch „Das Leben der Wünsche“ handelt von Jonas, einem Mittdreißiger, Vater, Ehemann, Werbetexter und Liebhaber von Marie. Jonas begegnet eines Tages einem Unbekannten, der ihm 3 Wünsche erfüllt. Nach längerem Diskutieren akzeptiert Jonas schließlich und wünscht sich, nach längerem Nachdenken, dass ab sofort alle seine Wünsche in Erfüllung gehen. Zunächst passiert gar nichts, sowohl der große Losgewinn als auch der Weltfrieden bleiben aus. Dann steigt sein Aktiendepot, Jonas entgeht knapp einem Flugzeugabsturz und es scheint, als würde sich alles zum Positiven wenden. Was es letztlich nicht tut, aber ich selbst habe das Buch ja noch nicht gelesen und möchte noch etwas Spannung erhalten. Jonas Leben wird immer Verworrener und es bleiben Fragen offen. Sind wir verantwortlich für unsere Wünsche? Wünschen wir uns Dinge, die besser nicht wirklich werden sollten? Sind unsere Wünsche nur Träumereien, oder ist es etwas, was wir wirklich in Realität wollen? Ich lasse mich noch überraschen von dem Buch und werde berichten, sobald ich es gelesen habe.

Eine angenehme, unkomplizierte Art hat Thomas Glavinic. Auf die Frage, welchen Regisseur er für die Verfilmung seines Romas wählen würde, Roland Emmerich oder David Lynch wählte er David Lynch. Und auch auf die Frage nach dem tiefen Sinn hinter seinen Büchern meinte er nur „Ich hoffe, das können Sie mir erklären“.

Alles in allem hat der Abend viel Spaß gemacht und ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung. Und sobald ich das Buch gelesen habe – es liegt daheim, natürlich mit persönlicher Widmung – bin ich vielleicht schlauer, was die geheimen Wünsche angeht. Vielleicht aber auch nicht.

Dienstag, 16. Februar 2010

Retro-Shopping

YEEEEEEEEEAAAAH. Die Idole meiner Jugend sind zurück. Ich war in der Mittagspause im Media Markt und bin - wie immer - an den DVDs vorbeigeschlichen. Dann sah ich sie, meine Augen wurden ganz groß und meine Hand griff automatisch zu. Früher, zu Zeiten als meine Eltern noch keinen Videorekorder besaßen und ich die Folge nicht live am Fernseher verfolgen konnte (Dienstags Abends war das immer, 18:50 Uhr) habe ich es mir nicht nehmen lassen, die Folge mit meinem Kassettenrekorder aufzunehmen, um wenigstens den Ton später hören zu können. Hach, ich freu mich! Will jemand mitgucken?

Montag, 15. Februar 2010

Zeichen.

Wer kennt ihn nicht, den Satz aus "Das Leben des Brian". "Ein Zeichen, gib uns ein Zeichen".
Als ich mich soeben aus meinem gmx-Account ausgeloggt habe, erschien diese Page. Ein Zeichen, oder? Ich liebe London, beste Stadt der Welt!

Sonntag, 14. Februar 2010

Schlaflos vs. Einsamkeit vs. Mensch ärger dich nicht

Ich bin gestern, wohl zusammenhängend mit übermäßigem Genuss an Rebensaft sehr früh im Bett verschwunden, es war gegen 22 Uhr. Daraus resultierte natürlich eine Schlaflosigkeit, die dann gegen 3 Uhr morgens einsetzte. Insomnia, mal wieder. Aber Samstags Nachts ist das irgendwie nicht so schlimm, man hat ja den Sonntag. Also stand ich erst mal auf, wandelte durch die Wohnung, wie ich das sonst auch machte und verzog mich dann, ob der Kälte, wieder ins Bett, im CD-Player die neue Folge der drei ???, "Das versunkene Dorf". Eine schöne Folge, eine erwachsene Folge. Man merkt doch, dass die Hörer dieser Hörspielserie erwachsen geworden sind. Raus komme ich aus dem Alter aber niemals. Danach las ich noch eine Weile und schlief gegen 5:30 Uhr wieder ein, nur um gegen 8 Uhr schlußendlich wach zu sein. Auch wegen der Kinder, die über mir wohnen, die stehen auch immer sehr früh auf.
Sonntag. Ich mag ja keine Sonntag, mochte ich noch nie. So allein daheim sind sie noch ätzender als früher. In "Der Teufel trägt Prada" gibt es eine Szene, in der die Protagonistin zählt, wie wenig Wörter sie an einem Tag braucht, um eben diesen zu überstehen. Wenn man so einen Sonntag allein daheim ist kann es durchaus vorkommen, dass man kein einziges Wort spricht. Mit niemandem, außer mit sich selbst, oder aber mit dem geliebten Stofftier. Mit mir selbst gesprochen hab ich allerdings heute, mehr fluchenderweise. Ich habe nämlich das am Mittwoch in der IKEA erworbene Billy für mein Bad aufgebaut, dafür musste das große Billy, welches bisher sein Dasein dort fristete, weichen.
Das Aufbauen war - auch dank meines geliebten Akkuschraubers (mit Licht *g*) kein Problem, aber wie sollte ich das ca. 2 m hohe alte Regal in den Keller bekommen? Natürlich hab ich es erst mal so versucht. Hochheben, huch, schwer, also draußen durch den Schnee geschoben und am Aufzug gemerkt, dass es natürlich doch nicht reinpasst. Also alles wieder zurück in die Wohnung. Dann hab ich das Regal auseinandergebaut. Nicht, dass ich das besser gleich gemacht hätte. In Einzelteilen war es dann, oh Wunder, auch gar kein Problem. Jetzt wartet es im Keller auf eine neue Bestimmung, ich vermute mal, den Sperrmüll. Geduld ist ja bekanntlich nicht so meine Stärke, daher hat es beim Auseinanderbauen doch etwas gelitten. Mir egal, wieder ein Stück weiter in der Wohnung.
Dann noch duschen, kochen, essen und noch immer keine fünf Wörter. Das meine ich mit Einsamkeit. Es ist eine selbstgewählte Einsamkeit, denn natürlich hätte ich die Möglichkeit, zu telefonieren. Kontakt zu haben. Aber ich glaub, niemand, der nie wirklich alleine war weiß was ich meine.
Jedenfalls hab ich mich dann - glücklicherweise - trotz des Wetters (Schnee, Schnee, Schnee) noch entschieden, an den See zu fahren. Und dort haben wir dann "Mensch ärgere dich nicht" gespielt. Ich weiß nicht, wie lang es her ist, dass ich das gespielt hab, aber ich kann nur sagen, es hat saumäßig Spaß gemacht. Gewonnen hab ich zwar nicht, obwohl ich wirklich mehrmals kurz davor war, aber einer hat mich dann doch immer noch geschmissen. Aber ich hab viel gelacht und das ist doch noch besser als gewinnen.
Somit hab ich mein "Tagesziel" - nicht sprechen und Montag Morgen vor der eigenen Stimme erschrecken - nicht erreicht und bin froh drüber. Denn genau dieses Tagesziel hab ich leider schon öfter erreicht und glaubt mir, vor der eigenen Stimme erschrecken, wenn man sie plötzlich hört, macht mehr Angst als alles andere.
Vor der Woche, die vor mir liegt, hab ich auch etwas Angst, aber das hat einen anderen Grund. Aber auch das geht vorbei. Und es geht weiter, immer wieder weiter, auch wenn man manchmal meint, die Welt müsste stehen bleiben. Auch wenn man sich manchmal wünscht, man könne sich einfach fallen lassen, in den Arm eines Menschen, der einem Nahe steht und einfach nur weinen, weinen, weinen. Weil auch das hilft. Heute hat mir etwas anderes geholfen und darüber bin ich froh.
Noch einen schönen Sonntag Abend, und hey, spielt mal wieder Mensch ärger dich nicht. Es lohnt sich wirklich. Aber nicht ärgern!!!

Montag, 8. Februar 2010

Wenn ich nicht ich wäre, sondern...

gerade auf diversen Blogs gesehen und für eine schöne Idee befunden.

… ein Monat: Mai
… ein Wochentag: Freitag
… eine Tageszeit: 22 Uhr
… ein Planet: Mond
… ein Meerestier: Delphin
… eine Richtung: rückwärts
… eine Zahl: 24
… ein Kleidungsstück: Schal
… ein Schmuckstück: Kette
… eine Kosmetik: Mascara
… eine Blume oder eine Pflanze: Kaktus
… eine Flüssigkeit: Wein
… ein Baum: Tanne
… ein Vogel: ? keine Ahnung.
… ein Möbelstück: Kommode
… ein Wetter: Regen
… ein mythisches Wesen: Engel
… ein Tier: Hund
… eine Farbe: schwarz
… ein Element: Wasser
… ein Auto: ? keine Ahnung
… ein Lied: I will survive
… ein Film: Jenseits von Afrika
… ein Körperteil: Herz
… ein Schulfach: Englisch
… ein Gegenstand: Handtasche
… ein Wort: Trauer
… ein Körpergefühl: schlaflos
… ein Knabbergebäck: Chips
… ein Getränk: Milchkaffee
… eine Eissorte: Stracciatella
… ein Märchen: Hänsel und Gretel
...ein Land: England

Freitag, 5. Februar 2010

There is a house

aber nicht in New Orleans, sondern am See. Und dort hab ich letztens dieses Bild gemacht. Ich kann mich momentan noch nicht entscheiden, ob ich es in Farbe oder schwarz/weiß besser finde. Aber ich wollt mal wieder Photos posten.




Apropos Farbe - ich gehe heute zum Friseur, bitte Daumen drücken, dass die Farbe diesmal in meinem Haar hält. Vor Silvester hab ich den letzten Versuch gestartet und nichts ist passiert - zuviel Silikone in meinem Haar. Jetzt habe ich einen Monat gepeelt was das Zeug hält und hoff einfach, dass ich heute Abend endlich wieder pechschwarze Haare habe.

Donnerstag, 4. Februar 2010

Lesen 2010

Für dieses Jahr werde ich keine Liste der Bücher mehr führen, sondern jedem Buch einen kurzen Eintrag mit einem kleinen Review widmen. Vielleicht findet der eine oder andere ja dann auch Gefallen an den Büchern, oder ich bewahre jemanden vor einem schlechten Buch.

Für dieses Jahr liegen erst 2 Bücher hinter mir.

Der rote Engel von Franck Thilliez



Hier geht es um eine grausige Mordserie in der Umgebung von Paris. Wir begleiten Kommissar Frank Sharko und sein Team in in die Welt des Sadismus, der SM- und Snuff-Szene. Die Auflösung war zwar in meinen Augen vorhersehbar, was der Spannung aber keinen Abbruch tat. Definitiv ein harter, brutaler Thriller, der nichts für schwache Nerven ist. Die Brutalität, mit der der Mörder vorgeht, ist gleichermaßen grausam und erschreckend wie auch faszinierend. Faszinierend für Menschen wie mich, die eine hohe Affinität zu solcher Literatur haben. Wer also harte Thriller mag, unbedingt lesen.

Mein zweites Buch für dieses Jahr habe ich ja bereits kurz erwähnt, es handelt sich um Charlotte Links "Am Ende des Schweigens".



Das war mein zweiter Roman von Charlotte Link und ich muß zugeben, sie schreibt wunderbare Psychothriller, vergleichbar mit Elizabeth George und Minette Walters. Hier erleben wir eine Gruppe von Freunden um Jessica, die seit einigen Jahren regelmäßig Urlaub in Stanbury House macht, ein alter englischer Landsitz. Eines Tages kommt Jessica von einem ihrer ausgedehnten Spaziergänge zurück - und findet 5 der Freunde auf brutalste Art ermordet vor. Nach und nach bröckelt nun die scheinbar vorherrschende Idylle. Wer war der Täter? Jemand von außerhalb oder einer der Überlebenden? Ein klassischer englischer Krimi von einer deutschen Autorin, der mir definitiv die Nachtruhe geraubt hat, nicht wegen Brutalität, sondern wegen der psychologischen Spannung, die erzeugt wird. Lesenwert!